Für künftige Herausforderungen gewappnet – Landesregierung sagt Feuerwehren weiterhin Unterstützungen zu

Am Samstag, dem 19. November fand in Guben die 25. Delegiertenversammlung des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg statt. 120 Delegierte und Gäste waren der Einladung gefolgt. Als große Ehre und Anerkennung wurde empfunden, dass Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, Innenminister Michael Stübgen, Uwe Adler, Sprecher für Brand- und Katastrophenschutz der SPD-Landtagsfraktion sowie Delegationen der Verbände der Freiwilligen Feuerwehren Polens (ZOSP RP), der Woiwodschaften Westpommern und Lebus der Einladung gefolgt sind.

Der Ministerpräsident verwies auf in den letzten Jahren bereits erreichte Erfolge, wie beispielsweise die Hinterbliebenenversorgung, für tödlich verunglückte Feuerwehrleute, die nach wie vor einzigartig in der Bundesrepublik ist. Um die künftigen Herausforderungen, die sicher nicht einfacher werden, meistern zu können, sollen unter anderem zukünftig Hubschrauber, die durch die  Bundeswehr beschafft werden, und die deutlich mehr Wasser transportieren können als bisher, für das Löschen von Bränden auf munitionsbelasteten Gebieten eingesetzt werden. In Anbetracht der herausragenden Leistungen der Einsatzkräfte in der zurückliegenden Waldbrandsaison stiftet der Minister eine Waldbrand-Medaille 2022.

Innenminister Michael Stübgen war es ein besonderes Anliegen, die Nachricht zu überbringen, dass zwischen dem LFV und dem Innenministerium eine tragfähige Lösung zur künftigen Dienstkleidung für Feuerwehren gefunden wurde. Darüber hinaus sicherte der Minister Investitionen in die Weiterentwicklung krisenfester Infrastruktur und eine finanzielle Unterstützung der Brandenburger Feuerwehrsportler aus Lottomitteln zu. Zur weiteren Fördermöglichkeiten im Bevölkerungsschutz wurden folgende Strategieansätzen im Ministerium erarbeitet:

  1. Unterstützung im Rahmen der Feuerwehrinfrastruktur-Richtlinie bei Neu- und Umbauten von Feuerwehrhäusern wie auch der Beschaffung von Ausrüstung mit 40 Millionen Euro.
  2. Investition in die Löschwasserversorgung.
  3. Förderung der Aufwertung von Bestandssirenen sowie die Beschaffung von Sirenensteuergeräten.
  4. Gewinnung von Feuerwehrnachwuchs durch Beschaffung der notwendigen Ausrüstung.
  5. Aufbau eines Landesamtes für Bevölkerungsschutz, durch Umbau der LSTE.
  6. Investition von 100 Millionen Euro für den Bevölkerungsschutz innerhalb der nächsten zwei Jahre.

Uwe Adler, Mitglied des Landtags, war es eine Herzensangelegenheit Danke zu sagen. Danke für das zurückstellen von eigen Interessen, um anderen Menschen zu helfen. Es freute ihn besonders, dass es nach schwierigen Verhandlungen gelungen ist, den Landesfeuerwehrverband auch in den Jahren 2023 und 2024 wieder mit einem Haushalt von 400.000 Euro angemessen bezuschussen zu können.

Präsident Rolf Fünning bedankte sich für die bisherige Unterstützung, obwohl es „… eine kurze Schockstarre gab, als bekannt wurde, dass die Mittel für die Arbeit des Landesfeuerwehrverbandes um fast ein Viertel gekürzt werden sollte.“ Er betonte weiter, dass die Einsatzkräfte im zurückliegenden Einsatzgeschehen bis an ihre Leistungsgrenzen gefordert waren und sprach ihnen seinen Dank. An die Politiker gerichtet, verwies er noch einmal auf die Probleme in den Wehren. „Das Hauptproblem liegt im Personalmangel. Die Mitgliederzahlen sinken ständig. Verzeichneten wir in Brandenburg 1994 noch mehr als 48.000 Einsatzkräfte sank deren Zahl bis 2021 um fast 10.000. Daher fordern wir von der Politik seit Jahren die Feuerwehren durch hauptberufliche Angestellte zu verstärken, speziell in den Stützpunktfeuerwehren.“ Dafür muss u.a. das Brandenburger Brand- und Katastrophenschutzgesetz dringend novelliert werden.

Emotional wurde es als Teresa Tiszbierek, Vizepräsidentin ZOSP RP, ans Mikrofon trat. Sie überbrachte den Dank von ukrainischen Feuerwehrangehörigen für die Unterstützung mit Feuerwehrbedarfen im Rahmen der „Feuerehr-Hilfsbrücke-Ukraine“. Der Landesfeuerwehrverband erhielt stellvertretend für die Feuerwehren die „Medaille für Verdienste um die Feuerwehren der Republik Polen“ in Bronze überreicht. Für ihr Engagement bei der Organisation der Hilfstransporte wurden Vizepräsident Daniel Brose mit der silbernen und Vizepräsident Jan von Bergen sowie Maximilian Rudzki, Fachberater für polnische Zusammenarbeit im LFV Brandenburg, mit der bronzenen Ehrenmedaille geehrt. Seinen Einsatz für die Hilfsbrücke nahm auch der Landesfeuerwehrverband zum Anlass, um Daniel Brose die Silberne Ehrennadel des DFV zu überreichen. Edward Fedko, Präsident der Woiwodschaft Lebus, erinnerte an die sehr gute 20-jährige partnerschaftliche Zusammenarbeit und den länderübergreifenden Austausch bei der Brandbekämpfung.

Bei der Delegiertenversammlung werden auch immer Kameradinnen und Kameraden ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise verdient gemacht haben. Kamerad Danilo Lange erhielt das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze für sein stetiges Wirken im Einsatznachsorge-Team. Kameradin Susanne Deimling wurde als Fachberaterin ENT (a.D.) mit dem Ehrenkreuz in Gold geehrt. Mit Gold wurden auch die Kameraden Holger Rohde als Vorsitzender des KFV Prignitz e.V. und Hartmut Bastisch als Leiter des Fachausschusses „Feuerwehr-Sport“ ausgezeichnet. Darüber hinaus ernannte der LFV Brandenburg Hartmut Bastisch zum Ehrenmitglied.

Hier geht´s zur Broschüre „Jahresrückblick des LFV BRandenburg 2022“.