Toperfolge für Brandenburger Feuerwehrteams

Medaillenregen in Mühlhausen bei der Deutschen Feuerwehrmeisterschaft

Für die Feuerwehrsportlerinnen und -sportler aus der Lausitz waren die Deutschen Feuerwehrmeisterschaften im thüringischen Mühlhausen eine wahre Erfolgsgeschichte. Sechs Jahre mussten sie pandemiebedingt auf diesen größten Wettkampf im Feuerwehrsport warten. Umso größer war die Freude über das ausgezeichnete Abschneiden mit vielen Meistertiteln und Medaillen. Mit Stolz verfolgte der Landesfeuerwehrverband die drei Tage der Meisterschaft.  Die Brandenburger stellten mit 16 Mannschaften die größte Delegation aller Bundesländer in Thüringen. Sieben Mannschaften traten im Traditionellen Feuerwehrwettbewerb an neun Teams starteten im Sportwettkampf.

Im Sportwettkampf waren die beiden Einzeldisziplinen, das Hakenleitersteigen sowie der 100m-Hindernislauf eine klare Sache für die Männer vom Team Lausitz. Sie gewannen beide Mannschaftswertungen souverän und besetzten in den Finalläufen jeweils alle drei Plätze auf dem Siegerpodest. Eric Frey vom Team Lausitz von der Feuerwehr Cottbus wurde dabei Doppelsieger in beiden Disziplinen. Tom Gehlert, ebenfalls zum Team Lausitz gehörend, holte zweimal Silber und sicherte sich durch die hervorragenden Zeiten in den Vorläufen den Titel des „Königs der Athleten“ in der Zweikampfwertung. Auch bei den Frauen gewann das Team Lausitz im Hakenleitersteigen Mannschaftsgold und das Brandenburger Frauenteam Silber. Zudem wurde Isabel Klein vom Team Lausitz (Feuerwehr Guben) Deutsche Meisterin in der Einzelwertung. Im dramatischen Finallauf im 100m-Hindernislauf der Frauen konnte Kirsten Noack vom Team Brandenburg (Feuerwehr Gehren) ihren Erfolg von vor sechs Jahren in Rostock wiederholen und siegte vor Anja Aldermann von Team Lausitz (Feuerwehr Forst-Horno). Kirsten war im Vorlauf mit ihrer Superzeit von 17,93 sek. nur um vier Hundertstelsekunden über dem deutschen Rekord geblieben. Auch in der separaten Nachwuchswertung für Sportlerinnen und -sportler unter 20 Jahre gab es Riesenerfolge. So wurde hier Wiebke Mikalo vom Team Brandenburg mit zwei Gold- und einer Silbermedaille erfolgreichste Nachwuchsathletin der Meisterschaft 2022. Remy Brankonier erkämpfte als Einzelstarter für das Team Brandenburg bei den jungen Männern zweimal Silber und einmal Bronze. In der Gruppenstafette der Frauen, der ersten Mannschaftsdisziplin, gingen Platz eins und zwei an die Lausitzer und Brandenburger Frauen. In der Königsdisziplin Löschangriff kehrten die Brandenburger Frauen dann den Spieß um und wurden Deutscher Meister vor dem Team Lausitz. Die Männer vom Team Lausitz ließen in der 4x100m-Staffel nichts anbrennen und gewannen auch diese Disziplin, so dass er abschließende Löschengriff eigentlich nur noch eine Formsache sein sollte. Es wurde am Ende jedoch noch einmal ganz spannend um den Gesamtsieg, denn trotz guter Leistung im Löschangriff kam nur Platz 6 heraus und so musste noch gebangt werden, dass am Schluss nicht noch die Thüringenauswahl an den Lausitzern vorbeizog. Es blieben aber zwei Punkte Vorsprung in der Abschlusswertung und der viel umjubelte Meistertitel bei den Männern. Die Gesamtwertung der Frauen war ebenfalls sehr spannend, nur um jeweils einen Punkt getrennt, ging der Gesamtsieg an das Lausitzteam vor dem Team Brandenburg. Erstmalig in der Geschichte Deutscher Feuerwehr-meisterschaften gewann ein Team in beiden Gesamtwertungen. Als dritte Teilnehmer konnten sich die Teams aus Märkisch-Oderland bei den Männern und Mecklenburg-Vorpommern bei den Frauen für die Olympiade in Slowenien qualifizieren. Die Männer aus der märkischen Heide erreichten die viel umjubelte Qualifikation durch einen famosen Löschangriff kurz vor Ende der Titelkämpfe.

Bei den „Traditionellen Feuerwehrwettbewerben“ hatten sich die Frauen der Cottbuser Feuerwehr diesmal viel vorgenommen, waren sie doch vor sechs Jahren in Rostock knapp an der Qualifikation zur Feuerwehrolympiade 2017 in Villach gescheitert. Sie waren super vorbereitet nach Mühlhausen gereist und kämpften bravourös. Am Ende war aber das Glück wieder nicht auf ihrer Seite, es fehlten    0,5 Punkte zur Goldmedaille und damit auch zur Qualifikation für die Olympiade, die in Celje (Slowenien) vom 17.-24.07.2022 stattfindet. Trotz der verdienten Silbermedaille gab es zahllose Tränen, untröstlich waren die Frauen über die erneut so knapp verpasste Teilnahme an der Feuerwehrolympiade, denn nur mit Platz 1 konnte man sich qualifizieren. Die Wertung besteht aus den zwei Disziplinen Löschangriff trocken und 8x50m-Staffelllauf. Im Staffellauf waren die Frauen aus Cottbus klar die schnellsten, jedoch war die Zeit beim Löschangriff leider nicht ausreichend für den Gesamtsieg. Die anderen Brandenburger Mannschaften platzierten mit anspruchsvollen Listungen im Mittelfeld des Klassements.

Die Deutschen Feuerwehrmeisterschaften 2022 in Mühlhausen waren toll organisiert, das Wetter meinte es gut mit den Feuerwehrleuten und der Gastgeber präsentierte sich sehr freundlich. Besonders am Abend bei den Finals im Hakenleitertsteigen in der Altstadt von Mühlhausen, direkt an der historischen Stadtmauer am Blohbach war der Festplatz des parallel stattfindenden Pflaumen-musfestes mit tausenden Zuschauern gefüllt. Die Stimmung war hervorragend, doch leider machte dann ein bei der Siegerehrung des Hakenleitersteigens einsetzender starker Regen den nachfolgenden Abend auf dem Festgelände zu Nichte. Die abschließende stimmungsvolle Abschlussveranstaltung auf der großen Festbühne ließ die Augen der Feuerwehrsportlerinnen und -sportler stahlen, bekamen sie doch sie ihre Medaillen vor der jubelnden Menschenmasse aus den Händen der Pflaumenblütenkönigin und zahlreicher Prominenz.

Ein großes Dankeschön richten alle Teilnehmer an den Landesfeuerwehrverband Brandenburg und die heimischen Kreis- bzw. Stadtfeuerwehrverbände für die sehr gute Unterstützung zur Deutschen Feuerwehrmeisterschaft 2022. Ein weiteres Dankeschön geht an die zahlreichen Fans und Schlachtenbummler, welche die insgesamt 16 Brandenburger Mannschaften in Mühlhausen anfeuerten. Auch der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, Rolf Fünning war persönlich vor Ort, um sich an den ausgezeichneten Leistungen der delegierten Feuerwehrsportlerinnen und -sportler aus seinem Landesfeuerwehrverband zu erfreuen.

Nun geht es im Juli für vier Brandenburger Teams zur Feuerwehrolympiade nach Slowenien, um sich dort mit den Besten der Welt zu messen und vielleicht auch dort Medaillen zu erkämpfen. Neben dem beiden Lausitzteams wird auch das Frauenteam Brandenburg sowie die Männer aus Märkisch-Oderland dabei sein.

Hartmut Bastisch

Fachausschussleiter Sport im LFV Brandenburg