Blaulicht-Gedenktag

Im November gedenken Polizisten, Mitarbeiter von Rettungsdiensten und Feuerwehrangehörige der verstorbenen Kolleginnen und Kollegen, Kameradinnen und Kameraden. Der jährlich stattfindende Blaulichtgottesdienst fällt in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie leider aus.

Dennoch sind wir in unseren Gedanken bei den Angehörigen und Familien. Ihr Leben und Ihren Dienst an der Gesellschaft werden wir in Ehren behalten und gedenken.

Lassen Sie uns eine Kerze anzünden und ihrer erinnern.

Werner-Siegwart Schippel
Präsident LFV BB e.V.

Wir sehen so viele Namen und wir alle haben Gesichter vor Augen und Erinnerungen.
Manche hatten schon lange Krebs und haben schließlich den Kampf verloren.
Andere hatten einen tödlichen Unfall. Es gab auch leider Menschen, die sich suizidiert
haben.
Manche hatten Ihren Dienst gerade erst begonnen und andere waren schon lange dabei.
Aber jeder einzelne Tod hat eine Lücke hinterlassen.

Doch wir sind nicht allein mit unserer Trauer!

Oft haben die Kollegen und Kameraden neben Kondolenzbüchern und Sammlungen für die Familien noch kleine Rituale durchgeführt.
Eine Kerze angezündet, in einer Runde einander die schönsten Geschichten erzählt, die sie mit den Verstorbenen erlebt haben oder einen gemeinsamen Abend zu Ehren der Verstorbenen verbracht.

Im Angesicht des Todes kommen Fragen hoch:
Was bleibt von einem Menschen übrig? Nur Asche und Erinnerungen?
Gibt es so etwas wie eine Seele, die nicht vergeht?
Warum ist mir an manchen Tagen der Verstorbene so nahe, dass ich ihn fast spüren
kann? Ist das nur Einbildung oder doch eine Verbundenheit, die über den Tod hinausgeht?

Menschen, deren Berufsalltag viel mit Tod und Verbrechen zu tun hat, gehen
differenziert, ja sogar behutsam mit diesen Fragen um.
Als Seelsorger sind wir dankbar für die Bereitschaft zu trauern (auch wenn es weh tut)
und die Trauer mit den anderen zu teilen.
Wir spüren: Es hilft und es tut gut.

Gerne hätten wir mit Ihnen zusammen am 7. November in der Potsdamer Nikolaikirche der verstorbenen Einsatzkräfte gedacht, hätten dem Polizeiorchester gelauscht und Kerzen angezündet für jede und jeden Einzelnen. Und beim Vaterunser hätten wir uns verbunden mit Menschen aus allen Jahrhunderten und allen Ländern, die trauern.

Der Gottesdienst kann wegen der aktuellen Lage nicht stattfinden. Aber wir bitten Sie alle, die Sie um eine Kollegin oder einen Kameraden trauern, dass Sie am 7.11. eine Kerze anzünden. Denken Sie an eine Geschichte, die Sie mit der Verstorbenen erlebt haben. Und wenn Sie möchten, sprechen Sie das Vaterunser.
Und verabschieden Sie sich mit einem deutlichen:

„Ruhe in Frieden!“

Es wäre schön, wenn wir alle uns an diesem Tag miteinander verbunden wissen in
unserer Trauer, aber auch in unserer Hoffnung.

Seien Sie gesegnet!

Beate Wolf, Polizeiseelsorgerin
Stefan Baier, Feuerwehr- und Notfallseelsorger

Übersicht der verstorbenen Kolleginnen,
Kollegen, Kameradinnen und Kameraden