Frage 8

Nach wie vor ist es nötig, Nachwuchs für die Freiwilligen Feuerwehren im Land zu gewinnen. Ein Mittel dazu ist die Unterhaltung von Jugendfeuerwehren, deren Mitglieder nach Erreichung des 16. Lebensjahres in die Einsatzabteilungen übernommen werden können. Leider kann damit der Bedarf nicht vollständig gedeckt werden. Aus diesem Grund ist das Gemeinschaftsprojekt des LFV BB, des MBJS und des MIK „Feuerwehr macht Schule“ entstanden. Im Wahlpflichtfach „Feuerwehrunterricht“ absolvieren Schülerinnen und Schüler in den 9. Und 10. Klassen die Truppmann-Ausbildung für die Freiwilligen Feuerwehren. Ziel ist es, die Jugendlichen für den Feuerwehrdienst zu begeistern und sie anschließend in die Einsatzabteilungen der Feuerwehren aufzunehmen.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass dieses Projekt erfolgreich ist. Aktuell beteiligen sich 21 Schulen und weitere 8 Schulen sind in den Startlöchern. Es würden sich auch weitere Schulen beteiligen, wenn die praktische Ausbildung durch die regionalen Feuerwehren abgesichert wird. Es hat sich aber auch gezeigt, dass das rein ehrenamtliche Feuerwehren nicht leisten können. Um hier Abhilfe zu schaffen, ist die Schaffung hauptamtlicher Kräfte auf Landkreisebene nötig. Es besteht auch die Möglichkeit, die Aufgabe auf die Brandschutzerziehung zu erweitern.

 

Wie sehen sie die Einführung von hauptamtlichen Stellen für das Projekt „Feuerwehr macht Schule“
als ein bewährtes Mittel für die Nachwuchsgewinnung für die Freiwilligen Feuerwehren?

 

 

Um das Erfolgsprojekt „Feuerwehr macht Schule“ nicht nur abzusichern, sondern wachsen zu lassen, ist es unerlässlich, dass zukünftig eine noch engere Zusammenarbeit von Landes- und Kreisebene erfolgt, um die Finanzierung von hauptamtlichen Stellen sicherzustellen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die zuständigen Mitglieder der Landesregierung in Abstimmung mit dem Landesfeuerwehrverband BB e.V. in der kommenden Legislatur Lösungsansätze erarbeiten, um den Unterricht und damit auch die personelle Absicherung auch in Zukunft in ausgeweiteter Form zu gewährleisten.

Wir setzen uns für den landesweiten Ausbau des freiwilligen Wahlfachangebots „Feuerwehrunterricht“ im Land Brandenburg ein, um den Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehren besser zu sichern und durch die Ausbildung zur Truppfrau/Truppmann das Ehrenamt zu fördern.

Wir wollen das Engagement an Schulen weiter ausbauen. Unser Ziel ist die Einführung
eines Wahlpflichtfaches Feuerwehr an allen Schulen. Dies wird ohne hauptamtliche
Stellen auf Dauer nicht möglich sein. Für das Lehrpersonal sind die Schulträger
zuständig. Darüber müssen wir mit den Trägern in den Austausch kommen und auch
geeignete Lehrkräfte für das landesweite Angebot finden.

Wir haben das Projekt „Feuerwehr macht Schule" auf kommunaler Ebene (z.B. in Frankfurt (Oder) und Cottbus) eingebracht; und es wurde von den Vertretern der anderen Parteien jedoch nicht unterstützt. Auf Landesebne fordern wir die Ausweitung des Projektes und haben über unsere Landtagsfraktion einen entsprechenden Antrag (Drucksache 7/9714)für das Juni-Plenum 2024 eingebracht.

Wir unterstützen das Projekt „Feuerwehr macht Schule“. Schülerinnen und Schüler lernen dort fürs Leben: die praktische Anwendung theoretischer technischer, biologischer und chemischer Kenntnisse ist eine gewinnbringende Lernerfahrung, die erlangten Kenntnisse und Qualifikationen bringen Vorteile auf dem Arbeitsmarkt und nicht zuletzt trainiert das Projekt Teamfähigkeit. Nicht wenige Schülerinnen und Schüler bleiben der Feuerwehr im Anschluss erhalten, aus Sicht der Feuerwehren stellt das das Ziel dar. Dafür ist eine enge Anbindung des Feuerwehrunterrichts an die örtliche Feuerwehr zwingend erforderlich. Hauptamtliche Stellen können diese Anbindung nicht ersetzen, aber unterstützend wirken. Entsprechende Entscheidungen dazu müssen vor Ort durch die Kommunen getroffen werden.

Das Unterrichtsfach „Feuerwehr macht Schule" oder „Feuerwehrunterricht" ist eine weitere positive Möglichkeit, Jugendliche für die Feuerwehr zu interessieren und damit den eigenen Nachwuchs zu sichern. Dem Trend, dass nur 3 von 10 Jugendlichen aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst gehen, kann damit quantitativ entgegengewirkt werden. Wichtig ist, dass die so ausgebildeten Jugendlichen (Truppmann) durch aktive Betreuung in den Feuerwehrdienst übernommen werden.

Die Schaffung von hauptamtlichen Kräften auf Landkreisebene ist sicherlich eine Alternative. Die möglichen Kräfte müssen fachlich gut fundiert ausgebildet sein, um dieser Aufgabe gerecht zu werden. Wir unterstützen diese Variante und schlagen eine Zusammenkunft zwischen Mitgliedern der Brandschutzerziehung, des Feuerwehrunterrichts, des LFV BB sowie Leitern von Feuerwehren und Kreisbrandmeistern vor, um Theorie und Praxis zu definieren und deren Umsetzung zu besprechen. Natürlich spielt die Finanzierung eine wesentliche Rolle. Auch Feuerwehrleute, die nicht mehr im aktiven Dienst sind, wären eine gute Alternative zur Umsetzung des Projekts.